Richtungsweisende Lehrerausbildung (Lëtzebuerger Land)
22. Juillet 2005Seit geraumer Zeit wird kontrovers über die zukünftige Ausbildung der Volksschullehrer gestritten. Ursprünglich war daran gedacht worden, das bestehende System, das bereits Bestand hatte auf dem ISERP, das mittlerweile in die Uni eingegliedert wurde, fortzuschreiben, also sich mit einem berufsbildenden, dreijährigen Bachelor mit 18o Krediteinheiten zu begnügen. Die Universitätsleitung, allen voran Rektor Rolf Tarrach und Dekan Lucien Kerger, konnte sich aber mit ihrer Auffassung durchsetzen, dass es gute Gründe gibt, die Lehrerausbildung auf 240 Krediteinheiten aufzustocken, die in vier Jahren absolviert werden soll, was zur Folge hat, dass die zukünftigen Volksschullehrer von der Ausbildung her mit ihren Kollegen aus dem Sekundarunterricht gleichgestellt sein werden. Ganz konsequent durchgezogen wurde diese an sich zu begrüßende Entscheidung aber nicht, da die Volksschullehrer sich mit einem Bachelordiplom begnügen müssen, ihre Kollegen Sekundarschullehrer aber wie gehabt einen Masterabschluss erhalten, obwohl die Studiendauer und wohl auch die Anforderungen durchaus vergleichbar sein dürften. Unschwer erkannt man den Grund für diese Diskriminierung: Es soll verhindert werden, dass die Besoldungsunterschiede entfallen.