Mut (Tageblatt)
29. Janvier 2005Kommentar
Alex Fohl
Es erfordert Menschenverstand und politischen Mut, die bestmögliche Lehrerausbildung zu wollen und im Sinne der Schüler durchzusetzen. Die -Entscheidung über eine der Zeit angepasste und verlängerte Grundschullehrerausbildung mit dem Verweis auf die Zuständigkeit hin- und her zu schieben, dient der Sache wenig. Sicher: Auch die Universität ist gefordert.
Sie muss den Lehrgang mit Sinn und Leben zufüllen. Und wenn nun der zuständige Dekan – als langjähriger Iserp-Direktor ist Lucien Kerger immerhin Experte in Sachen Lehrerausbildung findet, dass ein dreijähriger Lehrgang nicht ausreicht, um den vielseitigen Anforderungen einer multikulturellen Gesellschaft gerecht zu werden, dann darf das nicht so ohne weiteres unter den Teppich gekehrt wer, den. Sachverstand sollte in diesem Fall nicht politischem Opportunismus weichen müssen. Zu viel steht auf dem Spiel. Die Wähler haben am 13. Juni den Politikern ein Mandat gegeben, vernünftige Entscheidungen zu treffen. An politischem Mut, der Vernunft zum Durchbruch zu verhelfen, sollte es nun wirklich nicht fehlen.