Kommentar: Dauerbrenner (Tageblatt)

07. Mai 2005

(zum Thema Hausaufgaben)
Alex Fohl

Die Meinungen der Experten über die Bedeutung von Hausaufgaben im Hinblick auf den schulischen Erfolg gehen auseinander. Das mag mit ein Grund dafür sein, dass das Reizwort Hausaufgaben im Ländchen zum Dauerbrenner wird. Die Argumente dafür und dagegen mögen nachvollziehbar sein und durchaus ihre Berechtigung haben. Dennoch scheint klar, dass Bildungschancen fremdsprachiger und sozial benachteiligter Kinder nur dann verbessert werden können, wenn Hausaufgaben im herkömmlichen Sinn nicht zu viel Bedeutung zukommt. Es ist vielmehr an den Schulen und ihren Trägem dafür zu sorgen, dass möglichst alle Schüler in die Lage versetzt werden, selbstständig arbeiten zu können. Das ist die Kernaussage des diesjährigen Frühjahrsrundschreiben. Hier sind die Lehrer und Kommunen in besonderem Maße gefordert. Das Angebot außerschulischen bzw. ganztägigen Betreuungsstrukturen muss flächendeckend ausgeweitet und verbessert werden. Nur so dürfte das Reizwort Hausaufgaben an Schärfe verlieren. Unterrichtsministerin Mady Delvaux-Stehres hat ihrerseits vorgelegt und den Kommunen finanzielle Unterstützung zugesagt. Der Ball, liegt nun bei den Kommunalpolitikern. Sie sollten die bevorstehenden Wahlen nutzen, um bildungspolitische Akzente zu setzen.