PISA 2003 - Nachlese (tageblatt)

09. Décembre 2004

45 Punkte bis zum Mittelmaß

Alex Fohl

Das Tageblatt hat sich die Mühe gemacht und ein vollständiges Ranking der zweiten PISA-Schülervergleichsstudie erstellt. Rechnet man alle drei Wissensbereiche zusammen, landet Luxemburg im hinteren Mittelfeld auf Rang 27. Luxemburg fehlen 45 Kompetenzpunkte zum OECD-Durchschnitt. Den größten Sprung nach vorne machte Liechtenstein (4). 2000 belegte das Fürstentum lediglich Rang 18 unter 30 gewerteten Ländern.

Nun liegt das vollständige Ran­king der 40 gewerteten Teilnehmerstaaten der zweiten 0ECD-Schülervergleichsstudie PISA 2003 vor (siehe Grafik). Das Spitzentrio bilden, wenn man die drei Kompetenzbereiche Mathematik, Lesekompetenzen und Naturwissenschaften zusammennimmt, Finnland vor Korea und Hongkong.

Beim ersten PISA-Test hatten die Japaner noch die Nase vorn. 2003 büßten sie 49 Punkte ein und landeten hinter Shooting­Star Liechtenstein (Rang 4) auf dem 5. Platz.

Kein Grund zur Euphorie



Für Luxemburg besteht trotz des höchsten Punktezuwachses von allen Teilnehmern (+125) kein Grund zur Euphorie. Das verbesserte Abschneiden der Luxemburger Schüler führen die Experten (siehe nebenstehende Beiträge) zu einem Großteil auf die verbesserten Testbedingungen zurück.

Nimmt man das Ergebnis von PISA 2003 als solches, drängt sich die Feststellung auf, dass Luxemburg nicht einmal Mittelmaß erreicht. 45 Kompetenzpunkte unter dem OECD-Durch­schnitt bedeuten Rang 27 unter 40 gewerteten Teilnehmerstaaten.

Beim ersten PISA-Test vor vier Jahren war Luxemburg Drittletzter (28/30). Luxemburg hat sich 2003 lediglich innerhalb der EU verbessert und Spanien, Italien, Portugal und Griechenland hinter sich gelassen. 2000 war Luxemburg noch EU-Schlusslicht. Für erfolgsverwöhnte Europäer ein wahres Debakel.

2003 scheint zumindest ein Aufwärtstrend erkennbar. Insbesondere im Bereich Mathematik konnten sich die Luxemburger Schüler um einige Plätze verbessern. Ein schwacher Trost angesichts des enttäuschenden Gesamtergebnisses.