Der Kommentar (Tageblatt)
14. Septembre 2006Michèle Sinner
"Kinder an die Macht" sang bereits Herbert Grönemeyer. Ob die. Kinder auch die Wettbewerbsfähigkeit Luxemburgs verbessern würden, wenn sie an der Macht wären? .
Der gestern vom "Observatoire de la compétitivité", vorgelegte Bericht lässt daran etwas zweifeln. Zwar gibt Luxemburg bei weitem;. am meisten für die Bildung seiner Schüler aus. Jedoch machen in Luxemburg weniger Schüler ihren Sekundarschulabschluss als im EU-Schnitt, 2003 waren es knapp weniger als 60 Prozent. Auch bei den Hochschulabschlüssen drängen die jungen Luxemburger nicht in die erste Reihe. Laut Wettbewerbs-Beobachtungsstelle hatten, 2002 nur 19 Prozent der 25-34-Jährigen einen solchen Abschluss,der EU-Durchschnitt lag bei 27,74 Prozent. Parallel dazu war zu erfahren; dass 2004 18,1 Prozent der Arbeitslosen in Luxemburg unter 25 Jahre alt waren.
Da stellt sich doch die Frage, inwieweit der Faktor "hohe Bildungsausgaben" auf die hohen Gehälter des Unterrichtspersonals zurückzuführen ist und ob der Unterricht allein durch diesen Umstand an Qualität gewinnt. Den Lehrern sei ihr Gehalt vergönnt, aber die vorgestern veröffentlichte Studie der OECD über das Bildungsniveau in den Mitgliedstaaten deutet nicht unbedingt darauf hin. Gewinnt Luxemburg durch besagte Ausgaben an Wettbewerbsfähigkeit? Rein statistisch scheinen. sie sich auf jeden Fall schon mal ausgezahlt zu haben.