Universität muss Farbe bekennen (tageblatt)

18. Février 2005

SNE für Ausbau der Lehrerausbildung

Alex Fohl

Zum vorliegenden Lehrerprofil gebe es nicht allzu viel zu sagen, so SNE-Präsident Michel Cloos im "Tageblatt"-Gespräch. Man müsse sehen, was die Universität nun daraus mache.

Während die Vorlage aus dem Unterrichtsministerium Konkretes ausspart und eher allgemeine Richtlinien formuliert, scheinen sich Schulexperten in einer Frage einig. Die bisherige Ausbildungsdauer reicht nicht aus, um einen angemessenen Lehrgang aufzubauen. Auch der SNE spricht hier Klartext. "Seit langem fordern wir eine verlängerte Ausbildung für alle Lehrer, so der langjährige Präsident des Lehrersyndikats. "Wir können es nicht akzeptieren, dass ausgerechnet eines der bestsituierten Länder, das übrigens auch diesen Anspruch er­hebt, sich ausgerechnet mit dem niedrigsten Qualitätsniveau zu­frieden gibt. Es wurde uns immer wieder gesagt, dass unsere grauen Zellen unsere einzige Ressource seien. Darin müssen wir investie­ren. Gerade bei jenen Kindern bei den Kleinsten -, wo noch viel zu tun ist, brauchen wir die am SNE-Präsident Michel Cloos besten ausgebildeten Lehrer, sonst kommen wir ins Schlittern. Auf EU-Ebene ist Luxemburg bei der Lehrerausbildung zusammen mit Belgien und Österreich Schlusslicht."

Die GehäIterfrage bleibt in dieser Hinsicht zweitrangig für das SNE, obwohl bereits seit vielen Jahren eine Aufwertung des Lehrberufs vom Syndikat gefordert wird. Angesichts der bevorstehenden Schulrentree im Herbst müsse die Universität und ihr neuer Rektor Farbe bekennen, so Cloos, der angesichts des nach wie vor bestehenden Lehrermangels für eine Öffnung der Ausbildung plädiert.

In Bezug auf die zur Zeit in der Sackgasse steckende Reform (siehe weiter oben) vertritt das SNE im Gegensatz zur Politik eine glasklare Position. An der Uni sei es, Angebote zu machen und autonom zu sein, so SNE-Vizepräsident Roby Schmitz. Sie sei selber schuld daran, wenn sie nicht mehr autonom sei. "Dann ist es nicht mehr die Universität, die durch das Gesetz geschaffen wurde."